Mittwoch, 5. November 2014

Über GDL-Terror, den Suchtbericht Deutschland und Cannabis!



Der GDL-Terror


Wie? Terror? Genau das. Die GDL versucht weiterhin mit allen Mittel ihre Machtstellung auszubauen während die Deutsche Bahn alles versucht, das zu vermeiden. Sie möchte nicht das eine Gewerkschaft für alle Arbeitnehmer zuständig ist. Meiner Meinung nach ist das sogar reichlich verständlich, auch wenn die Bahn sicherlich andere Bedenken und Ziele verfolgt: Haben Servicepersonal- und Bahnhofspersonal dieselben Aufgaben? Eher nicht. Was wäre wenn die Gewerkschaft für Piloten auf einmal auf die Idee käme auch für das Bordpersonal und die Techniker am Boden zuständig zu sein? Als würde eine Gewerkschaft genau darüber Bescheid wissen wie all diese Mitglieder behandelt und bezahlt werden sollten.  Selbst Ver.di hat genug Probleme eine einheitliche Tarifstruktur für die Dienstleister zu schaffen.

Was mich an diesem Streik am meisten stört ist die Tatsache das die GDL ihre Mitglieder dazu benutzt ihre eigenen Interessen durchzusetzen die so gar nichts mit mit den normalen Tarifverhandlungen zu tun haben. Und warum zum Geier lassen sich die Arbeitnehmer für solche Machtkämpfe missbrauchen während die DB mit einem Kompromissangebot bereits auf die finanziellen Forderungen eingehen wollte und vorschlug mit der EVG separate Verhandlungen zu führen - aber genau das will die GDL vermeiden, weswegen die Verhandlungen abgebrochen wurden.

Insgesamt wird die kommende Streikperiode zu einem Verlust von 100 Mio. Euro am Tag führen. Das Streikrecht ist wichtig für ein funktionierendes System, damit die Gehälter so hoch bleiben das die Bevölkerung trotz höherer Lebenskosten weiter konsumieren kann.  Gewerkschaftschef Claus Weselsky hat offenbar vergessen für was eine Gewerkschaft stehen sollte und versucht auf dem Rücken der Menschen seine Ziele durchzusetzen während die Zinnsoldaten weiterhin ihre Schilder in die Luft halten um der Konkurrenzgewerkschaft EVG die Mitglieder streitig zu machen.

Trotz allem ist von einem Streikverbot, wie es die Behörden gerade prüfen lassen abzusehen. Erstens sind solche Extremsituationen verschwindend selten, zum anderen sitzt nicht in jeder Gewerkschaft ein Herr Weselsky. Zum dritten müssen wir in einer freien Wirtschaft nun einmal damit rechnen das Leute ihr Macht ausnutzen um sich Vorteile zu verschaffen, ob das nun Bankiers, Manager oder Gewerkschaftler sind.
Das der GDL klar ist, dass sie sich mit den Streiks keine Freunde macht und sämtliche Sympathien verspielt hat zeigt die Tatsache das deren Facebook-Seite nur noch für Mitglieder zugänglich ist. Auf der Website und der FB-Seite der deutschen Bahn sind nach der neuen Streikankündigung über 10.000 Kommentare eingegangen.
Der Notfallplan der Deutschen Bahn steht indessen: Jeder dritte Fernzug soll fahren. In Westdeutschland sollen 30-40% der Regionalbahnen fahren, im Osten nur 15-30%.


Den Ersatzplan für den Fernverkehr kann man unter www.bahn.de/aktuell, den DB-Navigator oder m.bahn.de erfahren. Der Plan für den Regionalverkehr wird heute (Mittwoch) ab 18 Uhr veröffentlicht!


Marihuana! Ja, kann man auch mal drüber schreiben!


In den USA haben inzwischen zwei weitere Staaten Cannabis legalisiert während hier immer noch mit einem Gesetz von 1928 gehadert wird. Warum ist Gras in Europa so ein Streitthema? Ich will jetzt nicht auf den Gesundheitszug aufspringen, dafür gibt es zu viele unterschiedliche Studien die sich gegenseitig widersprechen. Schaut euch alleine mal den Wikipedia Artikel zu Cannabis an. So viele Widersprüche habe ich zuletzt bei einer Pro/Contra Diskussion zum Freihandelsabkommen gehört.

Hier geht es heute um das "warum"?

Ja, heute gibt es ein wenig Geschichtsunterricht liebe Freunde!

Nachdem das britische Weltreich im 19. Jahrhundert seine Vormachtstellung als größter Drogenhändler der Welt eingebüßt hatte trafen sich 1911 Deutschland, die USA, China, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, den Niederlanden, Persien, Portugal, Russland und Siam um den Import und Verkauf von Opium zu kontrollieren. Im Endeffekt wurde das Abkommen nur von den USA, den Niederlanden, China, Honduras, und Norwegen umgesetzt. Gerade China wollte nach den wirtschaftlichen und politischen Problemen durch das von England vertriebene Opium die Verbote durchsetzen - die Briten eher nicht.

Auf der Zweiten Opiumkonferenz 1925 - und jetzt wird es interessant für unser Thema - wurde neben Heroin und Kokain auf drängen Ägyptens auch Cannabis verboten. Ausgenommen waren hier Heroin und Kokain für medizinische Zwecke das vor allem aus Ägypten eingeführt wurde. Das Land drohte damit die Lieferungen einzustellen wenn Cannabis nicht verboten werden würde. Die Bayer AG intervenierte bei der damaligen deutschen Regierung und so stand Cannabis auf einmal nach 4700 Jahren ausgiebiger Nutzung als verbotene Substanz da.

Während des Dritten Reichs wurde Cannabis weiter als "fremdländisches Mittel" verteufelt und die Medien in den USA sprachen gar von einer Droge die nur von "Untermenschen" wie "Negern", Perverse und immigrierten Mexikaner genutzt werde.
Das deutsche Opiumgesetz wurde direkt in das Betäubungsmittelgesetz der neu gegründeten Bundesrepublik übernommen und genau dort stehen wir jetzt. Vereinfacht kann man sagen das wirtschaftliche Interessen Cannabis zur Droge erklärt haben während Alkohol und Zigaretten dieses Stigma nicht anhaftet.

Das sind die Hintergründe des Cannabisverbots. Man könnte jetzt Studien für oder gegen eine Legalisierung zusammensammeln, aber davon sehen wir einfach einmal ab, denn im Endeffekt liegt es am Gesetzgeber und an der Akzeptanz in der Bevölkerung.
Der Witz an der deutschen Rechtssprechung ist wieder einmal die Formulierung zu Cannabis: Der Konsum ist erlaubt, aber Anbau, die Herstellung, das Verschaffen, der Erwerb, der Besitz, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, das Veräußern, das Abgeben, das Verschreiben, das Verabreichen und das Überlassen ist verboten.

Macht euch selbst ein Bild darüber. Ich muss allerdings sagen das ein Gesetz das vor fast 100 Jahren erlassen wurde um wirtschaftliche Interessen zu schützen nicht unbedingt als Grundlage für Verbote geeignet ist. Das soll mein ganzer Kommentar dazu gewesen sein, die Diskussionsgrundlage ist gegeben!

Und da wir hier die Gesundheitsfrage außer acht gelassen haben erfüllen wir unseren Bildungsauftrag jetzt hiermit:


Ach du dickes Deutschland!


Wo wir schon einmal bei Drogen sind... jetzt reden wir einmal über eine aktuelle Studie des statistische Bundesamtes in Wiesbaden:

Mehr als jeder zweite Erwachsene hat Übergewicht, fast jeder siebte gilt als stark übergewichtig. Das betrifft vor allem Männer. Dagegen hören Männer eher mit dem rauchen auf als Frauen und auch insgesamt ist der Zigarettenkonsum stark zurück gegangen aber insgesamt sind etwa 5,6 Mio Deutsche abhängig von Tabak, der als Suchtstoff am häufigsten verbreitet ist.

Dagegen ist der Alkoholkonsum stark angestiegen. Nach einer Studie des Grünen-Drogenexperten Harald Terpe mit Daten aus dem Jahr 2012 haben knapp 2 Millionen Deutsche Probleme mit Alkohol.. Desweiteren sind ca. 2,3 Mio Menschen süchtig nach Schmerz, Schlaf und Beruhigungsmitteln. Süchtig nach illegalen Drogen sind laut der Studie etwa 319.000, wobei ich denke das die Dunkelziffer doch höher liegt.

Was sagt uns das? Wodurch könnte die vermehrte Abhängigkeit erklärbar sein und wie soll eine Gesellschaft darauf reagieren?

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