"Jahrzehntelang haben wir über unsere Verhältnisse gelebt, damit ist jetzt Schluss."
Angela Merkel
Gelesen? Gut. Dann wollen wir mal!
Zuerst einmal: Natürlich hat Deutschland über seine Verhältnisse gelebt, man schaue sich die Staatsverschuldung an. Und jetzt kommt das dicke ABER: Warum sollen wir jetzt sparen, anstatt uns den Problemen zu widmen wegen denen wir in diese Schieflage geraten sind?
Einsparungen in wichtigen Ministerin ohne die Beseitigung der eigentlichen Probleme sind KEINE Grundlage für einen ordentlichen Staatshaushalt.
Die Probleme liegen anderswo: Das Schwarzbuch 2014 listet 100 Beispiele von Steuergeldverschwendung auf. Und wenn man sich alleine die größten Batzen wie den Hauptstadtflughafen oder die Hamburger Elbphilharmonie heraussucht, dann sind das alleine schon gewaltige Summen die wegen Fehlplanung und fehlenden Kompetenzen aufgelaufen sind. Ein Staat funktioniert wie ein Unternehmen - warum also werden offensichtliche Steuerverschwendungen nicht bestraft?
Wenn bei Mercedes jemand mal aus versehen 3 Milliarden versemmelt dann ist er weg vom Fenster. Im Unternehmen Deutschland werden stattdessen dutzende kostspielige Gutachten erstellt die irgendwann klar stellen das tatsächlich Mist gebaut wurde. Ergibt das Sinn wenn man sowieso weiß was schief lief? Nein. Aber irgendeines der Gutachten könnte ja zu dem Schluss kommen das doch alles nach Plan lief.
Die geliebte deutsche Ordnung kommt auch noch dran. Die Bürokratiekosten verursachen für Unternehmen Kosten in Höhe von 31,2 Milliarden (!) Euro. Die staatlichen Kosten betrugen im Jahre 2011 über 323,2 Mio Euro. Wie man auf solche Summen kommt? Man erlasse einfach 90.000 Vorschriften die von Unternehmen einzuhalten und von staatlicher Stelle überprüft werden müssen.
Und ja, auch heute noch wird der größte Teil des Dokumentenverkehrs auf Papier und über den normalen Postweg durchgeführt.
"Wir können es uns nicht leisten, auf die Kompetenzen der Frauen zu verzichten."
Angela Merkel
Die Frauenquote ist beschlossene Sache. Noch im Dezember wird sie im Kabinett wahrscheinlich durchgewunken. Nach einer repräsentativen Umfrage des Bundesfamilienministeriums wollen 70% der Befragten wollen eine gesetzliche Regelung um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Klingt der Satz irgendwie merkwürdig? Soll er aber nicht. Viele Unternehmer und CDU-Politiker machen sich Sorgen das nicht ausreichend Qualifizierte den Job bekommen sondern eben solche, die durch eine Quote quasi auf den Vorstandssessel rutschen.
Aber mal ganz subjektiv betrachtet: Sitzen in den Aufsichtsräten der Unternehmen also nur hochqualifizierte Menschen die Ahnung von ihrem Job haben? Wer hat Investitionen verpeilt und in Deutschland die Bankenkrise verursacht? Der weiße Mann. Wer hat Schlecker und Praktiker auf dem Gewissen? Der weiße Mann. Wer sorgt dafür das die Züge stillstehen? Weiße Männer. Wer hat radioaktiven Müll verrotten lassen?
Wie viel schlimmer kann es da werden wenn Frauen auf einmal in den Aufsichtsräten sitzen?
Die Deppen saßen auch schon vorher drin und ein wenig frischer Wind könnte mal ganz gut tun.
Ich behaupte jetzt einmal das aus meiner Sicht die meisten jüngeren Menschen die beiden Geschlechter ohnehin als gleichberechtigt ansehen und die Quote eher als Diskriminierung und sexistisch ansehen. Die Feministinnen vergessen gerne mal das es eventuell auch Frauen gibt die es von selbst in Chefetagen schaffen könnten. Das ist ungefähr dieselbe Situation wie mit den Mädchen-Überraschungseiern.
Die Feministinnen haben den Mädchen und Teenagern indirekt unterstellt das sie ja offenbar zu doof sind um zu erkennen das sich in den Eiern nur Comic-Figuren befinden und keine echten Körper denen man nacheifern sollte. Ungefähr so lautet auch die Erklärung vieler, die gegen die Quote sind - sie vermittelt einem Teil der Bevölkerung, das ein anderer Teil bevormundet werden müsse da dieser Teil offenbar nicht in der Lage wäre selber zu denken oder zu handeln - bei mir kommt das Gesetz ähnlich an, aber das liegt daran das ich bisher der Meinung war das in Deutschland größtenteils Gleichberechtigung herrscht .
Ha, welch armer Tor ich doch war: Nicht in den Chefetagen!
Wenn wir uns den Durchschnitt der Vorstände in Deutschland einmal anschauen dann sehen wir vor allem eines: Deutsch, männlich, 53 Jahre alt, wobei viele Ältere wenigen sehr jungen gegenüberstehen.
Kann man einem über 50+ noch normal erklären das Frauen ebenfalls ein Anrecht auf diesen Job haben? Diese Herren sind in einer anderen Zeit und mit einem anderen Arbeitsbild aufgewachsen und werden ihre Meinung ohne Druck auch nicht ändern. Wichtig sind die Manager die in den nächsten 5-10 Jahren nachrücken und bereits gelernt haben das Frauen in den mittleren Führungsebenen genau dieselbe Arbeit machen wie sie selbst.
Aber liegt der geringe Anteil an Frauen wirklich nur am sträuben der Unternehmen oder ist es eigentlich viel einfacher zu erklären? Schauen wir uns die belegten Studienfächer der Manager einmal an: Die meisten haben Wirtschaftswissenschaften (50 Prozent), Ingenieurwesen (19%), Jura (13 %) oder Naturwissenschaften (11%) studiert.
Studienanfängerinnen entscheiden sich häufiger für ein Fach aus den Sprach- und Kulturwissenschaften, den Sozialwissenschaften, für einen Studiengang im Bereich Gesundheit und soziale Dienste oder für ein Lehramtsstudium. Relativ gleich ist der Anteil der Männer und Frauen beim BWL-Studium.
Allgemein nimmt die Bedeutung der Promotionen ab. Nur noch 43% aller Vorstände haben einen Doktortitel.
Wenn die Bedeutung von Promotionen abnimmt und langsam aber sicher weltoffenere Manager in den Vorstände nachrücken wäre eine Quote eigentlich gar nicht nötig. Genau so wie sich die Frauen durch ihren eigenen Einsatz das Wahlrecht und die Selbstbestimmung erkämpft haben hätte sich auch diese Situation nach einiger Zeit organisch dorthin gehend entwickelt. Aber nun aus reiner Ungeduld und "emanzipatorischem" Drang eine Frauenquote als Zwang einzuführen wird für die Gleichberechtigung nicht unbedingt hilfreich sein.
Was mich allerdings stört ist die Tatsache das Vorstände praktisch gesehen entweder vergrößert werden müssten oder Leute ihren Job verlieren könnten, Denn laut dem Koalitionsvertrag bleibt ein Sitz so lange leer bis er von einer Frau beansprucht werden kann - selbst wenn ein Mann diesen Platz einnehmen könnte. Das ist ein eklatanter Eingriff des Staates in die Privatwirtschaft und wird sicherlich nicht ohne Folgen bleiben, Solche Entscheidungen sorgen in den Vorständen für ein Ungleichgewicht an Stimmen und sicher nicht für bessere Laune gegenüber den Frauen.
Sind die Frauen vielleicht auch einfach zu intelligent als das sie sich dem Stress und dem Macho-Gehabe in den Vorständen gar nicht erst ausliefern wollen? Männer sterben immerhin weit früher als Frauen - woran mag das wohl liegen? ;-)
EDIT: Da fehlten die Links!
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