Freitag, 28. November 2014
EU gegen Google! Was da los?
EU gegen Google!
Das Europaparlament nimmt die Suchmaschinen ins Visier. Da Google über 90% des Marktanteils verfügt wird auch schnell klar gegen wen sie es vor allem abgesehen haben. Zu den Ermittlungen kam es nach Beschwerden der Konkurrenz. Google steht in Europa in Verdacht, eigene Spezialdienste wie den Kartendienst Maps, Preisvergleiche oder die Suche nach Hotels und Restaurants ungebührlich zu bevorzugen. EU-Kommissarin Margrethe Vestager wurde mit den Untersuchungen betraut - und obwohl diese noch längst nicht abgeschlossen sind hat das EU-Parlament bereits einen Entschluss verabschiedet der die Suchmaschinenbetreiber unter Druck setzten soll um Suchergebnisse "frei von Verzerrungen und transparent" zu machen.
Falls nötig, sollten Suchdienste von anderen kommerziellen Dienstleistungen getrennt werden was aber auch eine Einschränkung der Suchergebnisse nach sich ziehen könnte. Der CDU (klar, was sonst)-Europaabgeordnete Andreas Schwab ziehe sogar eine Aufspaltung von Google Europe in Betracht. Hat da wieder einer Angst vor Dingen die er nicht versteht? Es wäre nichts neues wenn sich konservative Politiker in Themen im Bereich Internet und Computer einmischen von denen sie tendenziell überhaupt keine Ahnung haben. Ich sage nur "Killerspiele".
Okay, würde eine Abspaltung bedeuten das man getrennte Konten bei Google und Youtube einrichten könnte wäre ich fast versucht dem zuzustimmen, aber aktuell und noch dazu ohne Ermittlungsergebnisse der EU-Kommission ist dieser Entschluss einfach nur lächerlich. Natürlich hat Google nahezu eine Monopolstellung - wirkt sich das aber auf die Produktivität der Wirtschaft aus? Google handelt nicht mit Waren oder mit Dienstleistungen, sondern mit Informationen und daraus resultieren Werbeeinnahmen, aber auch gleichzeitig Mehreinnahmen für die Unternehmen da sie die Werbung dort schalten können und viele Kunden erreichen.
Man muss Google und andere Suchmaschinen in diesem Zusammenhang nicht als Unternehmen betrachten sondern als essentiellen Teil des Internets den man nicht einfach einschränken sollte.
Und ja, mir ist durchaus bewusst das Google auch nur ein Unternehmen ist und das die Informationsbeschaffung sicherlich auch nicht immer mit rechten Dingen zugeht - aber im Endeffekt hat die Omnipräsenz von Google dazu beigetragen das Internet für alle Gangbar zu machen, was viele neue Jobs auch nach Europa brachte.
Der Entschluss ändert übrigens überhaupt nichts - es ist vorerst nur eine politische Stellungnahme. Wie bereits einige Abgeordnete erklärten, scheint sich die Debatte in eine Hexenjagd gegen Google zu verwandeln. Regulierende Maßnahmen gegen eine Monopolstellung sind nicht verkehrt. Aber ist es sinnvoll ein US-Unternehmen anzugreifen das ein Programm geschrieben hat das es allen erlaubt mit einfachsten Mittel jede Information zu erhalten die man braucht während wir ein Freihandelsabkommen auf den Weg bringen das dass europäische Wettbewerbsrecht bis auf die Grundfesten erschüttern könnte?
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