Donnerstag, 20. November 2014

Was plant Facebook? SPECIAL 3




Aktualisierte AGBs, Werbung und "Privacy-Basics"


Wer es noch nicht mitbekommen hat: Facebook hat seine Datenschutz-Bestimmungen aktualisiert. Vor allem im Bereich der personalisierten Werbung gibt es einige Änderungen.
Das Unternehmen bietet jedem User an, Änderungen zu kommentieren, den Link zum Newsroom findet ihr am Ende des Artikels.

Zum Thema Privatsphäre wird demnächst eine Option namens  "Privacy Basics" freigeschaltet die Tipps und einfache Erklärungen bietet um seine private Daten zu schützen. Auch sollen die User jetzt genauer darüber aufgeklärt werden für was Facebook deren Daten nutzt, zum Beispiel das einsehen der Akkulaufzeit und der Verbindung um zu schauen ob eine bestimmte FB-APP auch funktioniert. Ob und wie diese Daten offen für den User zugänglich sind ist bis jetzt nicht klar, spielt aber auch eine Rolle bei der personalisierten Werbung. Facebook finanziert sich zum großen Teil durch Werbung und das ist auch gut so, sonst müssten wir wahrscheinlich dafür zahlen. Momentan scheint Zuckerberg auch keine Angst vor der kommenden Konkurrenz zu haben, die sich mit dem Anti-Facebook Ello gerade formiert und volle Datensicherheit verspricht - wobei dort die Finanzierung nicht wirklich geklärt ist.

Facebook wird also weiter fleißig Daten sammeln um Werbung auf den jeweiligen User abzustimmen - und zwar mehr als zuvor. Wenn man beispielsweise seinen Standort postet sollen auf der Werbefläche Anzeigen von Restaurants zu sehen sein und das allgemeine Surfverhalten spiegelt dann auch die Werbung bei Facebook wieder. Das ist in den USA bereits passiert. In Deutschland richtet sich das Werbeangebot auf das Verhalten im Social Network aus - und hier kommt das eben erwähnte "Privacy Basiscs" wieder ins Spiel. Dort können User die Personalisierungseinstellungen ändern oder ganz deaktivieren.

Am Rande sei erwähnt das Zuckerberg nicht vorhat WhatsApp und Facebook zu verknüpfen, aber in den neuen AGBs durchaus darauf hingewiesen wird das Facebook auch Daten von Diensten bekommen kann die unter dem eigenen Konzerndach agieren.


"Rooms"


Wo wird schon mal dabei sind können wir auch auf gleich nochmal auf die unlängst veröffentlichte Facebook-App "rooms" hinweisen. User können mit der App anonyme Chatsrooms erstellen und dort Nachrichten, Bilder und Videos austauschen. Neue Mitglieder für die Räume können sich mit einem QR-Code über ihre Handy-Kamera einwählen. Die App soll vor allem auf Freundeskreise und Interessengruppen ausgerichtet sein.

Insgesamt erinnert die App an die guten alten Zeiten der Message-Boards. Wer einen Room eröffnet hat die Möglichkeit Themen, Hauptfoto und Optik zu erstellen. Um eine Wild-West-Manier wie in den früheren Chatrooms zu verhindern werden die Facebook-Richtlinien auch hier umgesetzt und auffällige Posts oder Chatrooms können geschlossen werden.

Die Nachteile der App sind das momentan nur iOs-Geräte Zugriff auf die App haben, es keine Suchfunktion gibt und man sich vor dem einloggen in einen Chatroom keinen Überblick über die Diskussionen verschaffen kann.


Facebook @ work


Gerüchten zufolge arbeitet Facebook an einem neuen sozialem Netzwerk das speziell auf Unternehmen zugeschnitten ist. Es soll den funktionalen Namen "Facebook at work" tragen und Mitarbeitern ermöglichen gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten oder schnell Informationen auszutauschen während die Unternehmens-Präsenz genauso aussieht wie ein normaler Facebook-Account.

Das soll auch dabei helfen geschäftliche und private Accounts zu trennen. Angeblich laufen bereits Testversionen bei einigen Firmen, aber wie gesagt, das sind alles noch Gerüchte, wäre aber durchaus vorstellbar da auch Google und Microsoft daran arbeiten Unternehmen eine eigene Plattform zu bieten. Dabei stehen Google und Facebook wegen ihrer... lockeren... Datenschutzrichtlinien aber sicher nicht an erster Stelle bei den Unternehmen.


Facebook - Bezahldienst


Der Messaging-Dienstleister Snapchat ist den Social Networks Facebook und Twitter zuvor gekommen und hat seinen eigenen Bezahldienst eingerichtet. Mit Snapcash können User jetzt bequem per Smartphone Geld überweisen. Facebook befand sich bereits im April in Irland in Verhandlungen über einen solchen Service.

Inzwischen scheint sicher zu sein das man über die iOs-Messenger-App Geldüberweisungen durchführen könnte. Dafür müsste man seinem Facebook-Account Kreditkarten zuweisen und eine geringe Gebühr je Überweisung zahlen. Das größte Problem das Facebook mometan hat ist das mangelnde Vertrauen der Verbraucher in das Unternehmen. Nach einer Umfrage von Ovum sind nur 11% der Befragten bereit einem Social Network Geldüberweisungen anzuvertrauen. 43% vertrauen weiterhin auf die Banken... ob das jetzt sicherer ist sei einmal dahingestellt.






Klar, im Vergleich zu Google sind diese Neuigkeiten natürlich extrem unspektakulär da es sich eindeutig nur um eine Sicherung der Marktmacht in der angestammten Facebook Domäne handelt. Ein Weltraumlift ist immer interessanter als eine Chatroom-App. Aber wer will es Zuckerberg vorwerfen? Die Änderungen in den Privatsphäre Einstellung sind zwar gut gemeint, aber im Endeffekt wird Facebook so seinen Ruf auch nicht mehr los. Vor allem da die Einführungen relativ lautlos vonstatten gehen und bei der Freischaltung sicherlich alle Regler der personalisierten Werbung auf Knallrot stehen werden bevor man sie eigenständig ändert.

Gerade Eltern und Lehrer sollten sich ausgiebig mit den neuen Funktionen beschäftigen um den Kindern und Jugendlichen klar zu machen das dass Internet zwar ein toller Abenteuerpark und eine riesige Informationsquelle, aber dennoch kein Spielzeug ist. Und bevor ich mich jetzt mit Sprüchen über die Eigenverantwortung wieder reinreite beende ich das Special hier und jetzt und wünsche viel Spaß beim diskutieren!


Informiert euch! Hart!

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